Karl Slevogt - Das PUCH-Werk 1909

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Letzte Bearbeitung am 23.02.2018 - Update 25.01.2019
Fahrrad&Auto-Zeitung -


Ein Besuch im Puch-Werk - die Produktion bei Puch 1909

In diesem Jahr hatten Puch und Slevogt so viel Neues zu bieten, es gab so viele Erfolge, daß man damit ein ganzes Buch füllen könnte. Eine derartige Anhäufung von kaufmännischem und sportlichen Erfolg gab es für Slevogt erst wieder 1913 bei Apollo.
Dabei fing das Jahr schlecht an: ein Großbrand hatte einen Teil des Puch-Werkes vernichtet, ohne großen Schaden bei der Automobilfertigung - auch wenn die Vorräte an V-Motoren und viele Teile für die Voiturette ein Raub der Flammen wurden.
Am stärksten betroffen war die Fahrrad-Produktion, die hierdurch von 12.000 auf 9.000 Stück einbrach. Dennoch beschäftigte das Werk über 800 Mitarbeiter gegenüber knapp 500 im Vorjahr.
Auch die Motorrad-Fertigung der 4 Typen, Leichtmotorrad Colibri, 3,5 HP Ein- und 3,5 HP Zweizylinder-Motorräder und dem schweren 6 HP-Motorrad lief weiterhin auf Hochtouren und wurde durch diverse Dreirad-Lastenräder abgerundet.
Die Automobile und Motoren von 1908 werden weiterhin gefertigt und angeboten, die Voiturette mit dem Zweizylinder-Reihenmotor 10/12HP und das daraus abgeleitete Vierzylinder-Automobil 16/18 HP, beide 110 mm Hub und 95 bzw. 84 mm Bohrung.
Von Karl Slevogt neu entwickelt wurde eine Reihe von glattflächigen Block-Vierzylinder-Motoren 12/14 HP, 18/22 HP, 28/32 HP, typische Slevogt-Konstruktionen: Sackzylinder mit L-Kopf, große Ventile mit Stößelstangen, eine einteilige Nockenwelle, geschliffenen Kurbelwelle in Weißmetall-Lagern, Druck-Schmierung mit Friedemann-Öler und Kontrollanzeige an der Spritzwand (heute: Cockpit), Thermosyphon-Kühlung, Puch-Kolbenschieber-Vergaser (es ist bereits eine Benzin-Förderung vorbereitet, daher muß der Tank nicht mehr über dem Motor angeordnet werden). Die Bosch-Zündung mit manueller Verstellung ist mit einer Schnellspann-Vorrichtung montiert. Zusammen mit der Drosselklappe erlaubt dies Motordrehzahlen von 200-1200/min.
Nicht nur die Motoren, auch die zugehörigen Fahrzeuge hat Karl Slevogt neu konstruiert. Motor und Getriebe liegen - noch als sparate Einheiten - sehr tief im Chassis. Der Kardanantrieb mit zwei Kreuzgelenken und Schubausgleich mit 1000km-Fettfüllung entlastet Differential und Hinterachse, die Lamellenkupplung und Schraubenlenkung und sind hochmodern. Eine absolute Neuerung sind auf den Fahrer einstellbare Pedale (Anmerkung: wer schon mal ein Fahrzeug aus dieser Zeit gesehen oder bewegt hat: Verstellen läßt sich da nichts, über 170cm groß sollte man tunlichst auch nicht sein, um da überhaupt reinzupassen.)

Aber das sind "nur" die Fahrzeuge, welche zur Serienproduktion vorgesehen waren. Da Direktor Belletz, ein starker Gegner von Karl Slevogt, zum Aufbau der neuen Niederlassung nach Wien versetzt wurde, konnte Slevogt ungehindert die Entwicklung von Sportmodellen vorantreiben. Diese erprobt er bei einigen "Erst-Besteigung" Bergfahrten, in einer extra Datei ausgelagert. Auch für die Luftschiffahrt stellte Puch Motoren zur Verfügung.
Karl Slevogt nimmt an vielen Fahrten teil, Ries-Rennen, Semmering-Rennen, Frankfurter Kilometerrennen, Prinz-Heinrich-Fahrt, um nur einige zu nennen. Das Ganze gipfelt im August mit den Rekordfahrten auf der Landach-Allee, der Rekord, den Karl Slevogt hier aufstellt, hat Bestand bis 1925.





Motorfahrer
Der "Motorfahrer" in Deutschland vom 5. März 1909 kennt nur das Puch-Typenprogramm von 1908

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aber schon im "Motorfahrer" vom 26.März 1909 wird das gesamte Programm an Puch-Motorfahrzeugen beworben. unten die gleiche Werbeidee in "österreichische Fahrrad- und Automobil Zeitung" vom 10.März 1909
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Ein Besuch im Puch-Werk - Ein Bericht der "Allgemeinen Automobil Zeitung" vom 21.März 1909

Netterweise besucht der gleiche Berichterstatter von 1908 auch im März 1909 das Puch-Werk. Seinen Bericht, in welchem viele der oben im Text angeführten Neuerungen in Bild und Text zeigt, binde ich hier in voller Länge von 11 Seiten ein, denn die vielen Bilder sind denkbar interessant.
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