Karl Slevogt
Apollo 1911
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Letzte Bearbeitung am 22.11.2018





Den Winter 1910/1911 wird Slevogt nutzen, um eine ganze Apollo-Modellreihe zu entwickeln - Der Apollo-C 6/18 PS von 1910 wurde weiterentwickelt, der Apollo-D 10/30 PS (der Motor ist auch im Apollo-G zu finden) und auch den Apollo-F, die Sportversion des Apollo-C, auf die Räder zu stellen. Diese Fahrzeuge werden das Renngeschehen in ihren Hubraumklassen 1,6, 2,0, 2,7, 4 Liter (6, 7, 8, 10 Steuer-PS) auf Jahre dominieren.
im Sommer 1911 ist dann auch der kleine Apollo-B der 4 PS - Klasse (ca. 1100 ccm) fertig und wird bei der "Fahrt durch Schlesiens Berge" eingesetzt - das Fahrzeug ist so überelgen, daß es zu Protesten kommt.
Der Absatz steigt im Jahre 1911 gegenüber 1910 um mehr als 60%, der Aufsichtsrat ist zufrieden. In vielen Städten im In- und Ausland werden neue Apollo-Vertretungen eröffnet, z.B. in Österreich, Tschechien, Belgien, Norwegen, und Elsass/Frankreich. Hierbei wird die Generalvertretung im Elsass durch Baron de Vizcaya von ganz besonderer Bedeutung für die Rennsport-Erfolge sein.
Irgendwie schafft es Karl Slevogt, zwischen Neukonstruktion, Erprobung, Leitung der Firma und der Fertigung und der Rennfahrerei auch noch Brautwerbung zu betreiben. Er heiratet am 6.Juli 1911 in Bayreuth (wo ein Großteil der Slevogt-Verwandschaft lebt) die Grazerin Maria-Josepha Engelbrecht, die er in seiner Zeit bei Puch in Graz kennengelernt hat.
Das Ehepaar bezieht eine Wohnung in der Bahnhofstraße 53 im Stadtzentrum von Apolda, nahe bei den Apollo-Werken gelegen.


Siegeszug




Zu diesen Apollo-Sporteinsätzen konnte ich keinerlei zeitgenössiche Berichte finden:
  • 12.-13.Feb. 1911: Zuverlässigkeitsfahrt Göteborg-Stockholm, der Apollo 6HP belegt den 1.Platz der kleinen Wagen ohne Strafpunkte, Pokal von Gotenburg, Pokal von Goodrich, Damen-Ehrenpreis und Goldene Plakette
  • 28.Mai 1911: Der 1.Industriepreis geht bei der Berliner Zuverlässigkeitsfahrt an Apollo 7 HP
  • 11.-13.Juni 1911: Die Norddeutsche Tourenfahrt (880km) endet ohne Strafpunkte für Apollo 6 HP
  • 19.Juli 1911: Viscaya erreicht beim 7-km-Rennen in Calais 1. und 2.Platz in der 2-Liter-Klasse auf Apollo 7 HP, den 2.Platz in der 2,7-Liter-Klasse auf Apollo 10 HP
  • 13.August 1911: Zwei erste Preise und einen Ehrenpreis bei der Brandenburgischen Wertungsfahrt
  • 03.September 1911: Teilnahme außer Konkurrenz bei der Wütgauer Bergprüfungsfahrt
Apollo 10-30
Oben Apollo-D 10/30 PS 4-sitziger Tourenwagen 1911, Verkaufspreis je nach Karosserie - 8500 bis 10500 Mark
Katalog
Den obigen Katalog hätte ich gerne gezeigt, er wurde 2006 für 160.- € versteigert. Er enthält Apollo-A 2-Zyl. 4/7 PS Luftgekühlt, Apollo B 4-Zyl. 4/10 PS, Apollo-C 6/18 PS, Apollo-G 7/20 PS, Apollo-D 10/30 PS, Apollo-E 6(14 PS Luftgekühlt. Insgesamz 16 Seiten.

Österreichische Alpenfahrt
Alpenfahrt
Alpenfahrt
Alpenfahrt Alpenfahrt
Aber nicht jede Teilnahme an einer Sport-Veranstaltung führt auch zum Erfolg.
Vom 13.-16. Mai 1911 nimmt die Equipe um Karl Slevogt, oben die drei Fahrzeuge aus der "Allgemeinen Automobil Zeitung", an der viertägigen Österreichischen Alpenfahrt teil und landet unter "ferner liefen", Slevogt und Maurer auf Platz 47 und 48, Direktor Schimmelpfennig fiel mit dem nagelneuen Apollo-D sogar aus der Wertung.
Den ungeheuer weitschweifenden Bericht von Richard Köhlich (über 6 Seiten) in "der Motorfahrer" möchte ich dem Leser ersparen, daher oben nur einige Ausschnitte.
Den Bericht über dieser Fahrt aus der "Allgemeinen Automobil Zeitung" von Filius von mehr als 45 Seiten möchte ich dem Leser auch gerne ersparen, unten nur die offizielle Ergebnisliste.
Puch nahm mit den noch von Slevogt konstruierten Fahrzeugen teil. Hier muß man anmerken, daß Laurin & Klement und Austro-Daimler "Wasserfässer" anstelle der Kühlers eingebaut hatten und so Wasser-Nachfüllen vermeiden konnten - nur so konnte Porsche gewinnen.

Alpenfahrt
Michelin

D.M.V. Sternfahrt nach Naumburg
DMV
Das Bild oben aus "der Motorfahrer" zeigt die Ergebnis-Liste des D.M.V. (Deutscher Motorfahrer Verband). Karl Slevogt und andere Fahrer haben auf Apollo an der Sternfahrt am 25.Mai 1911 nach Naumburg teilgenommen und beherrschen ihre Klasse.

Naumburg

20km-Rennen in Mährisch-Ostrau
Mährisch-Ostrau Mährisch-Ostreau
Mährisch-Ostrau
Mährisch-Ostrau
Mährisch-Ostrrau
Bein 20km-Rennen in Mährisch-Ostrau am 25.Juni 1911 bei internationaler Besetzung belegte Slevogt nur den 3.Platz, da er nicht nur am Start 4 Minuten zum Starten benötigte, diese aufholte, aber nach einer Reifenpanne die letzten Kilometer auf der Blanken Felge zurücklegen mußte, siehe Bild oben aus dem Archiv der Fam. Slevogt. Ganz oben rechts und darunter ein Bericht aus "Der Motorfahrer", die Fotos tauchen übringens in der zeitgenössischen Presse mit verschiedenen Bildunterschriften auf. Ganz oben links die Renn-Ergebnisse aus der "Automobil Revue", unten dasselbe aus der "Allgemeine Automobil Zeitung".

Ostrau

Hochzeit in Bayreuth
Hochzeit
Er heiratet am 6.Juli 1911 in Bayreuth (wo ein Großteil der Slevogt-Verwandtschaft lebt) die Grazerin Maria-Josepha Engelbrecht, die er in seiner Zeit bei Puch in Graz kennengelernt hat.
Das Ehepaar bezieht eine Wohnung in der Bahnhofstraße 53 im Stadtzentrum von Apolda, nahe bei den Apollo-Werken gelegen.
Wie bei Allem, was das Privatleben von Karl Slevogt betrifft, sind auch hierzu keine weiteren Informationen aufzufinden und auch die Familie kann fast nichts berichten.

das Meeting von Ostende
ostende
ostende
Das international gut besetzte Meeting von Ostende fand vom 14.-18.Juli 1911 statt.
Am 15.Juli Rennen Ostende-Wenduyne und zurück, dabei wurde Karl Slevogt auf Apollo 6-HP Sieger bei Tourenwagen bis 2 Liter, ein Apollo 7-HP wurde Zweiter bei Rennwagen bis 2 Liter, ein Apollo 10-HP wurde Zweiter bei den Tourenwagen bis 2,7 Liter.
Am 16. Juli siegte Slevogt in seiner Klasse mit dem 6/18 PS Apollo sowohl beim 20 km Rennen als auch beim Km-Rennen.
Danach fuhr Karl Slevogt einen Rekordversuch und erzielte 100,25 km/h über den fliegenden Kilometer in beiden Richtungen mit dem 1,6 Liter-Apollo - Rekord ! Siehe auch Bericht aus der "Allgemeinen Automobil Zeitung" unten.

Ostende
Auch am Meeting in Boulogne-sur-Mer und Touquet nahm Karl Slevogt teil, er hat wie üblich gesiegt, aber mehr Details als im Bericht aus der "Allgemeinen Automobil Zeitung" unten sind nicht bekannt.
Aus dem "Siegeszug": 3 Apollo gewinnen beim Rennen Boulogne-sur-mer und am 21.Juli 1911 in Touquet bei 7 Starts 5 erste und 2 zweite Preise.
beim 3-km-Rennen in Boulogne-sur-mer: 1.Platz in der 2-Liter-Klasse mit Apollo 7-HP, 2.Platz in der 2,7-Liter-Klasse mit Apollo 10-HP.
beim 1-km-Bergrennen in Boulogne-sur-mer: 1.Platz in der 2-Liter-Klasse mit Apollo 7-HP, 1.Platz in der 2,7-Liter-Klasse mit Apollo 10-HP
beim 300m-Bergrennen in Boulogne-sur-mer: 1.Platz in der 2-Liter-Klasse mit Apollo 7-HP, 1.Platz in der 2,7-Liter-Klasse mit Apollo 10-HP
beim 1-km-Rennen in Touquet: 1.Platz in der 2-Liter-Klasse mit Apollo 7-HP, 1.Platz in der 2,7-Liter-Klasse mit Apollo 10-HP.
boulogne
Bouloge

Der Apollo Typ "C"
apollo c
Apollo c
Apollo C
Apollo C
Apollo C
Einer der ersten Besprechungen eines Apollo-Fahrzeuges in "Der Motorfahrer" vom 18.August 1911.
In dem Bericht werden zwar einige, aber längst nicht alle Besonderheiten der Slevogt-Konstruktion geschildert. Der Motor zeigt - wie alle Slevogt-Konstruktionen jener Zeit - Sackzylinder mit Querstrom-Brennraum, hängende Ventile über Stößel und Kipphebel betätigt, einteilige Nockenwelle über Zahnräder angetrieben, seitlich in den Brennraum ragende Zündkerzen, Thermosiphon-Kühlung, Eisemann-Hochspannungs-Magnetzündung mit automatischer, drehzahlabhängiger Verstellung des Zündzeitpunktes, Automatischen Friedemann-Öler für die Verlustschmierung. Die Antriebseinheit ist zwischen den Achsen und sehr tief angeordnet, daher ist das "Abschirm-Blech" unten erforderlich. Alles "Gewichtige" liegt zwischen den Achsen, die Bremsen sind für die damalige Zeit überaus reichlich dimensioniert. Dreigang-Getriebe mit nur einer Schaltwelle, Schalthebel noch außen liegend. Geradezu vorbildlich die Führung der starren Hinterachse mit Schubentlastung der Blattfedern über Kardanrohr und Diagonalstreben.
Der Verkaufspreis lag - je nach Karosserie - bei 5600 bis 7000 Mark

Eisemann

Schwedische Zuverlässigkeitsfahrt
Michelin
Direktor Schimmelpfennig von Apollo nahm erfolgreich an der Schwedischen Zuverlässigkeitsfahrt vom 11.-16. August 1911 teil, unten links in der Werbeanzeige von Continental aus der "Sport im Bild", der 2-Liter-Apollo erreichte den ersten Platz und die goldene Plakette.


Gau-Treffen in Eisenach
Eisenach
Natürlich war Karl Slevogt aktiv im GAU IIa (Thüringen) des ADAC tätig, oben ein Foto vom Herbst-Gautreffen in Eisenach am 10.September 1911 aus "der Motorfahrer". Die Sternfahrt zum Treffen wurde natürlich von den Apollo dominiert.


Internationale Automobilausstellung Berlin
berlin
Berlin
Berlin
Werbung und Stand der Fa. Ruppe & Sohn AG, Marke APOLLO, auf der Internationale Automobilausstellung in Berlin vom 12.-22. Oktober 1911. Angeblich haben sich Max und Karl Slevogt auf dieser Messe getroffen. Oben Werbung und Standfoto aus der "Sport im Bild", darunter ein Bericht aus "Der Motorfahrer" vom 13.Oktober 1911, unten Bericht und Werbung aus der "Allgemeinen Automobil Zeitung"

Berlin
berlin

Schlesische Bergsternfahrt
Schlesien
Schlesien
Bei der Schlesischen Bergsternfahrt vom 20.-22.Oktober 1911 setzte Karl Slevogt den neuen Apollo-B (4 Steuer-PS) erstmals ein und siegt mit ungeheuerer Überelgenheit. Der Apollo-B wird 1912-13 ein gefürchteter Gegner auf allen Rennstrecken sein - Slevogt ist damit ein ganz großer Wurf gelungen.
Oben Bericht über die Fahrt aus "Der Motorfahrer", unten Werbung aus "der motor".
Schlesien

Sternfahrt ADAC Gau München
München
München
Resultate der Zuverlässigkeitsfahrt München-Ingolstadt-München des ADAC Gau München vom 29.Oktober 1911 aus "Der Motorfahrer"


Apollo-Generalvertretung in Wien
Wien
Meldung aus "Der Motorfahrer" vom 10.November 1911


Das Renntagebuch von Karl Slevogt
Renntagebuch
Mit dem obigen Eintrag beginnt im Winter 1911 des Renntagebuch von Karl Slevogt, das uns bis zum Ende seiner Rennfahrer-Laufbahn begleiten wird.
zum Nachmachen (Autobahnen gab es nicht, geteerte Straßen gab es fast nicht) lesen wir: Kösener Sternfahrt nach Magdeburg, Sonntag, 17.September 1911
5h00 ab Bad Kösen - Naumburg - Weißenfels - Halle - Bitterfeld - Wittenberg - Treuenbrietzen - Potsdam - Brandenburg - Genthin - Hohen?? - Burg - Hey??berge - Magdeburg 11h01.
313,3 km in 5h 35min - ein Shnitt von fast 56 km/h. Auf heutigen Straßen ohne Autobahn würde man mindestens 6,5 Stunden benötigen ...
Magdeburg - Bernburg - Halle (Zündkerze defekt) - Weißenfels (Tankstopp) - Naumburg - Apolda "abends um 1/2 7 zu Hause", 480,1 km Fahrstrecke.
Magdeburg

Der Apollo-Prototyp von 1911 mit Karl Slevogt
In der "The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile", einem 3-bändigen Werk von Nick Georgano, die mir leider nicht vorliegt (second-hand ab 1300 Euro) bringt er neben längeren Text-Berichten über die Apollo-Rennerfolge ein Foto von Hans-Otto Neubauer (u.a. Verfasser von "Chronik des Automobils" 1994), welches Karl Slevogt auf Apollo-B 1911 zeigt mit einer handgedengelten Kühlerverkleidung, wie sie später am Apollo Typ "F" Rekord in Serie geht.
Sowohl Nick Georgano als auch Hans-Otto Neubauer sind mittlerweile verstorben, daher kann ich nicht um Bildfreigabe bitten. Andererseits ist das Bild so interessant, daß ich es dennoch hier veröffentliche. Bitte informieren Sie mich, sollten der Rechte-Inhaber bekannt sein.
Besten Dank für den Hinweis und das Bild an Rutger Booy und die Automobiel- en Motorrijwielhistorie van de Nederlandse
Apollo b


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