Karl Slevogt
Apollo Rennsport 1921-1928
Apollo-Logo Apollo

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Da für neue Motore kein Geld da ist, verbessert Karl Slevogt die Fahrwerke seiner Rennwagen. Er schreibt
"1920 ab hatte die 4St.Ps Type (4 Steuer-PS, dh. ca 1100 ccm) serienmäßig vorne unabhängig voneinader gefederte Räder. Dieser Umstand hat zu meinen Erfolgen viel mit beigetragen, außerdem die günstige Karosserierung. Habe ich doch 1924 ein reines Stromlinenfahrzeug (Karosseriekonstruktion Original Jaray) gefahren."

Anmerkung: St.Ps = Steuer-PS, bis 1928 gilt im deutschen Reich für 4-Takter: 1 Steuer-PS = 261,8 cm³ berechnet nach: 0,30 × Zylinderzahl × Zylinderbohrung² (in cm) × Kolbenhub (in m).
Fahrzeug-Bezeichnung immer St.Ps/Leistungs-PS .

Apollo 4/30PS
Einer von Karl Slevogts blauen Apollo-Rennwagen (über 30PS und vorderer Einzelradaufhängung) Foto aus der Sammlung Fersen

Rennen auf der Opel-Bahn
Ausschnitt aus einem Bericht der Allgemeinen Automobil Zeitung vom 5.Juni 1921 über das Rennen auf der Opel-Bahn

Apollo 4/20 Sportwagen 1924
Apollo 4/20 Sportwagen 1924 (möglicherweise Karl Slevogt am Steuer)

Carl Slevogt im Apollo-Sportwagen 1924
Karl Slevogt 1924 am Steuer eines Apollo-Sportwagens

Sachsenfahrt (1920, 1922, 1923, 1924)
Der bekannte Rennfahrer Walter Östreich bei der Sachsenfahrt 1924 am Steuer eines Apollo 10/50
Der bekannte Rennfahrer Walter Östreich bei der Sachsenfahrt 1920 am Steuer eines Apollo 10/50 (Bild aus der Allgemeinen Automomobil Zeitung). Unten ein ähnliche (gleiches?) Bild aus der Zeitschrift "Sport im Bild" 1920.

Sachsenfahrt 1922: Gesamtsieger Seidenbusch auf einem 10/40hp-Apollo, 1923 erreichte er den 2.Platz auf 4/14PS Apollo, dabei gewann der die Bergprüfung bei Oybin und das Flachrennen bei Hirschfelde. Gesamt-Sieger wird Walter Östreich auf 2.6l-Apollo.
Sachsenfahrt 1924: Sieg beim Flachrennen von Ostritz nach Hirschfelde und Lückendorfer Bergstrecke am 1. Juni 1924.

Das Auktionshaus Seidel & Friedrich kann im Archiv Medaillen der Sachsenfahrten zeigen.

Sowohl die Sachsenfahrt als auch das Lückendorfer Bergrennen werden 1924 von Walter Östreich auf 2.6l-Apollo gewonnen.


Sachsenfahrt 1922
Der bekannte Rennfahrer Walter Östreich bei der Sachsenfahrt 1924 am Steuer eines Apollo 10/50

Bergrennen Saalfeld-Arnsgereuth (1921, 1924)
Nicht bestätigte Information: Am 18.September 1921 belegte Karl Slevogt den 1.Platz beim Bergrennen Saalfeld-Arnsgereuth in Thüringen auf Apollo 4/14hp, 3.5km.
Laut dem Motorrennsport-Archiv Jordan wie auch den Saalfelder Motor-Veteranenfreunden begannen erst 1924 Enthusiasten mit der ersten Bergprüfungsfahrt Saalfeld-Arnsgereuth.
Eine der beiden Angaben kann so nicht stimmen.
Am 29.September 1924: Göpfert auf Apollo 4 PS Klassensieger
Am 13.Juni 1925: Göpfert auf Apollo 4 PS Klassensieger in 6.26.8 min, Wetzler auf Apollo 4 PS, 2.Platz
Am 5.September 1926: Wetzler auf Apollo 4 PS, 3.Platz in der Klasse

"Saalfeld" von Claudia Streitberger - hier als Google Book
mehr läßt sich zum Bergrennen Saalfeld-Arnsgereuth nicht in Erfahrung bringen.

Bergrennen Deiniger Berg
Auch zu den Rennen am "Deiniger Berg" sind keine Informationen aufzufinden.

Lückendorfer Bergrennen (1923, 1924)
Plakette Bergrennen 1930"Auf unsere Bergrennstrecke sind wir Oberlausitzer ganz besonders stolz, da es sich hierbei um die älteste Rennstrecke in Sachsen handelt", so schrieben die Lückendorfer mal im Unternet, die Seite ist verschwunden.
Bereits im Jahre 1923 fand hier im Rahmen der Sachsenfahrt auf der Straße nach Lückendorf das erste richtige Rennen statt. Sieger des Rennens war Walter Östreich auf Apollo 2,6l Sport, ebenso 1924.
In beiden Jahren nahm auch Franz Seidenbusch auf einem 4/14PS Apollo teil und wurde jeweils Sieger in seiner Klasse, er erhielt den Lückendorder Wanderpreis. Genau deswegen spart man sich wohl alle historischen Angaben zum Lückendorfer Bergrennen auf den betreffenden Webseiten.
Rechts: Plakette vom Lückendorfer Bergrennen 1930.

Würgauer Bergrennen (1923)
Am 15.Juli 1923 gewann Karl Slevogt das Würgauer Bergrennen (Schesslitz im NO von Bamberg) auf Apollo 3.97hp in 3m15.0s auf 4.1km. Leider ist die geschichtliche Dokumentation des Würgauer Bergrennens beim AC Bamberg nicht so ausführlich wie gern gewünscht.
Karl Slevogt erinnert sich: "Mein Rekord anläßlich des Würgauer-Bergrennens 1923 (mit 4 St.Ps), in welchem ich die schnellste Zeit des Tages (incl. Motorräder) fuhr, wurde erst 2 Jahre später von einem 2L-Bugatti unterboten."

Reichsfahrt Rennen (1921)
ADAC ReichsfahrtBeim Reichsfahrt-Rennen am 5.Oktober 1921 erreichte Slevogt auf einem Apollo 4/46hp in 4m11.0s auf 3,1 km den ersten Platz. Insgesamt erringt Karl Slevogt zwei Siege auf dieser Veranstaltung, er kommentiert: ".. gab es für mich in der reinen Schnelligkeit, trotz Beteiligung doppelt so starker Wagen, keinen Gegner."
Unten Direktor Karl Slevogt auf Apollo am Start der "kleinen Wagen" zur ADAC-Reichsfahrt 1921
Slevogt auf Apollo am Start zur Reichsfahrt 1921

Taunus-Rennen (1924)
Beim Taunus-Rennen am 25.Mai 1921 gewann Franz Seidenbusch seine Klasse auf 4/14PS Apollo und fuhr die schnellete Rundenzeit aller Teilnehmer.
Unten Karl Slevogt und Seidenbusch bei der Fahrzeug-Abnehme vor dem Start zum Taunusrennen 1924
am Start zum Taunusrennen

Bergprüfungs-Fahrt Stuttgart-Solitude (1922, 1923)
Karl Slevogt erringt den Klassensieg mit einem 4/14PS Apollo bei der Bergprüfungs-Fahrt Stuttgart-Solitude 1922 und wiederholt den Erfolg beim Rennen 1923.
Franz Seidenbusch gewinnt seine Klasse mit einen 10/40PS Apollo. Unten Karl Slevogt am Steuer des Apollo nach seinem Solitude-Sieg 1922
Sieger Bergrennen Stuttgart-Solitude 1922

Hercules-Bergrennen Kassel (1924)
Karl Slevogt siegt mit einem 4/14PS Apollo beim Hercules-Bergrennen in Kassel am 18.Mai 1924.

Bergprüfungsfahrt Gabelbach (1913, 1921, 1923, 1924)
Im Jahre 1913 fand auf Einladung von Karl Slevogt und dem ADAC Thüringen das erste Gabelbach-Bergrennen statt. Gestartet wurde am Ortsausgang von Bad Ilmenau, die geschotterte Strecke mit Steigungen bis 16,5% führte am Gabelbach entlang, Ziel war das Gabelbach-Hotel, durchschnittliche Steigung betrug 9%.
Heusser - Gabelscach 1926 Standen anfangs (1913) der "Prüfungscharakter" für Fahrzeuge im Vordergrund, so waren die letzten Veranstaltungen (bis 1934) reine Bergrennen, die Tausende von Zuschauern fesselten.
Fast alle großen Fahrer der damaligen Zeit starteten bei dem Gabelbach-Rennen, Carraciola, Delius, Rosemeyer, Bauchitsch, Pietsch u.v.a.

Am 24. August 1913 gewann Slevogt das erste Gabelbach-Rennen auf Apollo 7/56hp in 4m38.0s.

100 Jahre Gabelbach-Rennen Am 19.Juni 1921 wurde er auf einem Apollo 4/14hp Klassensieger der Klasse C-I und Gesamt-Zweiter in 3m28.0s auf 3,3km, Seidenbusch wurde Sieger der Klasse C-III nit einem 9PS-Apollo. Karl Slevogt kommentiert: "so fuhr ich 1921 ... die schnellste Zeit vor Brackelsberg auf 6St.Ps-Bugatti und Noll auf rennmäßig 2-sitzig karosserierten 10St.Ps-Steiger, die beide um die 33s zurücklagen"
Er gewann seine Klasse mit 4/14PS Apollo am 5.August 1923, am 24.August 1924 gewann Slevogt in der Klasse bis 1100ccm (4/20PS) auf Apollo in 3m19.3s (Heusser war Gesamtsieger), damit erhielt Karl Slevogt auch den Wanderpokal, gestiftet 1922 von der Stadt Ilmenau.
Foto: Huldreich Heusser 1926 auf Steyr, Sport im Bild

Zum 100-Jährigen Jubiläum der Rennstrecke 2013 hat sich der Freundeskreis Gabelbachbergrennen 1993 e.V. ein umfangreiches Programm einfallen lassen. Unten ein Apollo mit Jaray-Stromlinienkarosserie 1925 am Gabelbach
Apollo 1925 am Gabelbach

Das Schleizer Dreieck ab 1922 bis heute
Das Schleizer Dreieck - die älteste Naturrennstrecke Deutschlands
Karl Slevogt, der Chefkonstrukteur und Direktor der Apollo-Werke Apolda, stattete im Jahre 1922 der Stadt Schleiz einen Besuch ab und fand das Straßendreieck welches die Ausfallstraßen Schleiz – Hof, Schleiz - Plauen und die Verbindungsstraße Heinrichsruh – Waldkurve (Prinzessinnenweg) bilden recht geeignet für eine Versuchsstrecke. Dann hat er die "entdeckte" Strecke als Gausportleiter des ADAC als Teststrecke für Brennstoffverbrauchsprüfungen weiter empfohlen. 1924 Slevogt/Dr.Bruckmayer am Schleizer Dreieck

Damit hat die Geburtsstunde des Schleizer Dreiecks geschlagen.

Zum 10.Juni 1923 erfolgte der erste Start auf dem Straßendreieck vor dem Gasthaus "Weidmannsruh" in Oberböhmsdorf. In der Schleizer Zeitung war zu lesen: "Das ist ein neuer Anziehungspunkt, eine neue Sehenswürdigkeit und eine neue Lebensquelle für die Stadt. Deshalb wird auch der Verkehrs- und Verschönerungsverein der Stadt Schleiz nicht verfehlen, in diesem Straßendreieck von Schleiz ein Feld neuer ersprießlicher Tätigkeit zum Wohle der Stadt zu erblicken."
Das Rennen wurde von Franz Seidenbusch auf einem 10/40 PS Apollo gewonnen, etliche andere Apollo-Fahrzeuge nahmen teil.

Am 15. Juni fand unter Federführung des ADAC Club e.V. Sitz München die Deutsche Kraftrad Straßenmeisterschaft auf dem Schleizer Dreieck statt. Die Leitung der Veranstaltung waren Sportpräsident Dr. Bruckmayer aus München, Carl Slevogt aus Apolda und Johannes Wächter aus Schleiz übertragen worden, der Start erfolgte auf der Oberböhmsdorfer Geraden.

1924 wurden mehr als 10.000 Zuschauer gezählt. Das Foto von 1924 zeigt im Wagen am Steuer Dir. Karl Slevogt, im Fond ADAC-Sportpräsident Dr. Bruckmayer, München und Paul Jockel-Köln.

Anmerkung: Der Rennbetrieb lief reibungslos bis 1992. 2004 wurde die Strecke umgebaut und auf 3,8km gekürzt, damit konnte die Strecke weiterhin betrieben werden, man hatte Erfolg und großen Zulauf bis 2012.
Wenn man aktuellen Informationen glauben darf, dann findet ab 2013 kein Rennen mehr in Schleiz statt.
Wieder mal hat ein Bürger Eigennutz vor den Nutzen der Region gestellt.

Die Kleinwagen-Rennen auf der Avus 1923 und 1924
"Die Bauarbeiten zur AVUS begannen 1913 entlang der Wetzlaer Bahn von Charlottenburg in Richtung Nikolassee. Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurden diese jedoch 1914 kurz vor der Vollendung eingestellt. Erst drei Jahre nach Kriegsende konnten die Bauarbeiten dank der privaten Investitionen von Hugo Stinnes wieder aufgenommen werden. Am 24. September 1921 wurde die Avus schließlich offiziell eröffnet. Die geradlinig verlaufende Rennstrecke war durch die Nord- und Südkurve zu einem Rundkurs verbunden. Nach dem Eröffnungsrennen ruhte der Betrieb allerdings weitgehend ... wegen der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage."
schreibt Axel Kirchner in seinem Buch "Die Avus. Deutschlands legendäre Rennstrecke - Acht Jahrzehnte Motorsport"".

Mit diesen Worten beraubt Kirchner die Leser seines Werkes über die AVUS um die beiden faszinierenden "Kleinwagen-Rennen", die 1923 und 1924 auf der AVUS stattfanden. Kleinwagen, Voituretten, waren damals Fahrzeuge bis 1,1 l Hubraum, also das ideale Einsatzgebiet für Karl Slevogt und das macht diese beiden "Rennjahre" für uns ganz besonders interessant.

Apollo 1923 auf der Avus
Trotz widriger Umstände - der Fahrersitz brach unter ihm zusammen - errang Karl Slevogt beim ersten Kleinwagenrennen (bis 1100ccm) 1923 auf der AVUS mit einem konventionellen Apollo-Sportwagen einen hervorragenden 2.Platz. Das Bild oben aus der "Sport im Bild" von 1924 zeigt ihn am Ausgang der Südkurve voll beschleunigend.
Apollo auf der Avus
Im folgenden Jahr, am 29. Juni 1924, startet er auf der Avus mit Startnummer 2 mit einem von Paul Jaray spezial-karosseriertem Apollo 4/20PS (soehe Bild oben). Bei diesem Rennen fällt er in Führung liegend mit technischem Defekt aus, vorher erreicht er mit 117,6 km/h die schnellste Rundenzeit aller teilnehmenden Fahrzeuge.
Apollo auf der Avus
Dazu schreibt Günter Doms: "Im Apoldaer Volksmund wurde das ungewöhnlich aussehende Fahrzeug (Stromlinien-Rennwagen 1924 nach Paul Jaray) als "Walfisch" bezeichnet. Von diesem Modell wurden zwei Fahrzeuge gebaut, die sehr früh morgens bzw. spät abends auf dem Landstraßendreieck Apolda-Isserstedt-Umpferstedt-Apolda erprobt wurden. Dieser blaue Apollo war geradezu berüchtigt, weil er nach Aussagen der Konkurrenz "unheimlich abhaute"."

Nach der Meinung der Kleinwagen-Verächter war die AVUS erst am 11. Juli 1926 wieder Schauplatz eines "wichtigen" Rennens mit schweren und schwersten Rennwagen. Damals wie heute wird nur von den ganz großen Klassen im Motorsport berichtet, die Ergebnisse der "kleinen" Klassen nicht mal aufgezählt.

Sportleiter des ADAC (DDAC)
Winterfahrt 1935
Bei der Auswertung nach der ADAC-Winterfahrt 1935 in München

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